Kennt ihr dieses Phänomen, dass man von etwas einfach nicht genug bekommen kann? Sei es vom feinen Kuchen, einem reichhaltigen Assortiment an Trailrunning Schuhen oder eben auch von herbstlich-alpinen Trails wie im Pitztal? Bereits zum 10. Mal treffen wir uns also Ende September in Tirol und rennen Klassiker wie den Fuldaer Höhenweg eben zum 10. Mal. Fast schon heimisch, fast schon local fühlen wir uns hier im Hotel Vier Jahreszeiten und Urs übernimmt am Freitag und Samstag den Part des Aufgiessers in der Panoramasauna, als sich abzeichnet, dass kein Aufguss stattfinden wird. Die Hotelgäste begrüssen es, und wir sind über seine Initiative genauso happy.
Stichwort Sauna, Stichwort Wellness. Das ist doch etwas, was normalerweise im Leben des Trailrunners viel zu kurz kommt. Innehalten, dem Körper Ruhe und Entspannung gönnen, ihn mit regenerativen Massnahmen beim Auf- und Umbau unterstützen. Wir Amateure haben meistens nur Rennen im Kopf. Beim Pitztal Weekend widmen wir uns Jahr für Jahr auch dieser „Trainingsmethode“: der Regeneration. Die Auslegung und Interpretation gestaltet sich ganz unterschiedlich. Von „noch einer Runde aufs Ohr hauen“ nach dem üppigen z’Morge (gell Anthony;-)), über den zweimaligen Besuch des Mittags- und Kuchenbuffets vor und nach dem Bouldern (aka Stefi, Laura und Patricia), über endlose Runden im Whirlpool bis sich Schwimmhäute bilden, heisser als heisse Saunagängen, Orgien am Dessertbuffet bis der Süssschmerz eintritt (gell Tanguay;-)), bis hin zu einem fast schon gewöhnlichen Besuch der Massage.
Wie auch immer der Regenerationspart der Teilnehmer aussah, sie managten es alle an den vier Tagen zur vereinbarten Uhrzeit parat zu stehen. Der Donnerstag und Freitag bescherte uns zwei milde Herbsttage mit warmen Farben, wechselhaftem Wetter und endlosen Trails, bevor am Samstag der Wintereinbruch einen markanten Wechsel vorsah. Neuschnee bis ins Tal hinab bescherte uns den ersten Snowrun der Saison. Knirschender Schnee unter den Schuhen, melancholische Stimmung der in allen Grautönen umgebenden Landschaft, einzelne Schneeflocken und der ein oder andere Sonnenstrahl. Auch dieser Tag hatte etwas besonderes an sich. Am Sonntag, zum gebührenden Abschluss, präsentierte sich die Pitztaler Gletscherwelt von ihrer schillerndsten Seite: Kaiserwetter. Wir riskierten eine Bergtour und wurden mit unbezahlbaren Momenten beschenkt. Nicht nur knöcheltief, oftmals knietief spurten wir zur Braunschweiger Hütte, die bereits im Winterschlaf am Fusse des Gletschers lag. Ganz alleine Spuren in den unberührten Schnee ziehen, wir als Crew, gemeinsam in der Weite und Friedlichkeit der umgebenden Bergnatur. Eine Erfahrung, die noch lange ein Grinsen in allen Gesichtern aufrechterhalten wird. Weniger amüsant die Zürcher Preise im Gipfelrestaurant des Gletscherskigebiets. Doch bei dieser wunderbaren Aussicht im warmen Panoramarestaurant gönnten wir uns den warmen Apfelstrudel mit Vanillesosse trotzdem. Dieser Tag galt es zu feiern!
Adios amigos! Es war mir eine Ehre. Wir werden sehen, wie es mit dem Pitztal Weekend weitergeht…
Bilder sagen mehr als tausend Worte, besonders bewegte Bilder. Seht her:
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