Ein Trailtechnik-Refresher lohnt sich nicht nur für Traileinsteigerinnen

Trailrunning ist erfahrungsgemäss nicht die Sportart, die in einem Kurs erlernt wird. Die meisten von uns haben auf eigene Faust irgendwann damit begonnen und sich selbst eine Technik am Berg angeeignet.

Unser Workshop mit Kathrin Götz, einer international erfolgreichen Ultraläuferin, war auf diesen Umstand ausgerichtet und somit auch für die erfahrenen Trailläuferinnen unter uns sehr wertvoll. Hier sind meine vier Learnings aus dem Tag:

Inspiration für Frauen

Kathrin ist unglaublich inspirierend, weil sie aufzeigt, dass man Familie, Sport und Beruf durchaus unter einen Hut bringen kann. Die Gespräche bei den TrailSisters zeigen mir immer wieder, dass das Thema Familie bei outdoorliebenden Frauen Unsicherheit auslösen kann.

Es stellen sich Fragen ob ich  nach der Schwangerschaft/Geburt noch Downhills laufen darf oder ob ich  noch genügend Zeit für mich auf den Trails haben werde? Mit Kathrin unterwegs zu sein hat mir – und hoffentlich den anderen Teilnehmerinnen auch – deutlich gezeigt, dass das durchaus möglich ist.

Stockeinsatz und Schrittlänge im Uphill

Ich persönlich nahm für mich den korrekten Stockeinsatz und die Schrittgrösse als Learning für den Uphill mit: Die Stöcke ähnlich wie beim Langlauf nicht zu weit vorne einsetzen und erst wenn es richtig steil wird auf den Doppelstock wechseln.

Der Tipp von Kathrin um effizient den Berg hoch kommen, ist in grossen Schritten zu laufen. Wichtig ist dabei mit dem ganzen Fuss abzustehen damit nicht nur die Wandenmuskulatur benutzt wird, sondern auch auf den Gesäss- und die Oberschenkelmuskulatur zurückgegriffen werden kann.

Downhill mit Stöcken? Klingt unvorstellbar, ist aber machbar.

Accept the Downhill, das gelingt mir mal besser mal weniger, aber bisher habe ich die Stöcke vor dem Downhill immer gut verstaut damit sie mir sicher nicht im Weg sind. Kathrin hat uns gezeigt, dass Downhill auch mit Stöcken geht und zudem erlaubt die Muskeln zu schonen. Nur schon alleine für diese Erkenntnis hat sich der Workshop für mich extrem gelohnt.

Frau kann mit den Stöcken, ganz ähnlich wie ohne, die Arme benutzen, um auszubalancieren. Die Stöcke helfen zusätzlich bei der Balance und beim Abfedern. Natürlich benötigt das noch etwas Übung, damit ich Vertrauen in die Technik gewinne und sich im schnellen Downhill meine Stöcke und Beine auch wirklich nicht in die Quere kommen.

Die umgekehrte Ernährungspyramide

Technik auf den Trails ist das eine. Vor allem auf längeren Trails ist die Ernährung die andere wichtige Komponente. Praktischerweise ist Kathrin nicht nur Trailläuferin sondern auch ausgebildete Ernährungsberaterin und so konnten wir im zweiten Teil des Workshops einiges zum Thema Ernährung im Training und Wettkampf lernen.

Natürlich habe ich den Spruch “Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler” auch schon gehört, in der Realität ist dies bei mir jedoch eher umgekehrt: das Abendessen ist meine grösste Mahlzeit, und an den Gesichtern der anderen Teilnehmerinnen nach zu urteilen, geht es ihnen auch so.

Kathrin hat uns aber sehr einleuchtend aufgezeigt, warum es im Alltag und Training sinnvoll ist, sich an das Sprichwort von oben zu halten und sicherzustellen, dass der Körper vor und auch während des Trainings genügend Energiezufuhr erhält. Das Motto sollte also sein: ohne Mampf kein Dampf – denn egal wie gut die Technik ist, ohne die richtige und vor allem ohne ausreichende Energiezufuhr bringt das ganze Training nichts.